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2025

30 Jahre Chikara

In May 2025, we celebrated the 30th anniversary of "Chikara" in Bonn with a presentation. In addition to dojo leaders Dr. Saskia Schottelius and Antje Meister, karateka from the women's and girls' group can be seen demonstrating various forms of expression and katas from our style. What makes our club special is that everyone can train according to their own abilities in a group of 12- to 72-year-olds and develop their personality. In this way, we practice serenity and acceptance, but also clarity and strength.

aus dem General Anzeiger vom 26.05.2025

Mehr als Tritte und Schläge

Saskia Schottelius trainiert ehrenamtlich Frauen und Mädchen in feministischer Kampfkunst

Mit ihren schwarzen Anzügen wollen sie sich vom männerdominierten Kampfsport abgrenzen. Der Anzug von Saskia Schottelius hat grellblaue Verzierungen. „Expect the unexpectet“ („Erwarte das Unerwartete“) steht in japanischen Schriftzeichen auf ihrem schwarzen Gürtel. Sie sitzt in der Ecke des Trainingsraums in der Endenicher Frongasse. Seit 1997 wird hier auf den Holzdielen trainiert, was Schottelius als feministisches Karate vorstellt. „Ich bin bekennende Feministin“, sagt sie.

Die 62-Jährige ist Gründerin, Vorsitzende und Sensei des gemeinnützigen Vereins „Chikara-Do“. Frauen und Mädchen lernen die Kampfkunst Shuri-ryū-Karate, Stockkampf, Elementen aus Tai Chi Chuan und Qigong, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Dieser Stil kommt ursprünglich aus Japan. Durch den Zweiten Weltkrieg ist er über die USA und Niederlande nach Deutschland gelangt – und hat auf diesem Weg auch den feministischen Einschlag bekommen.

„Feminismus ist, sich auf die Stärken von Frauen zu konzentrieren“, sagt Schottelius. Jede Woche verbring sie zehn bis zwanzig Stunden in der Kampfkunstschule, alles ehrenamtlich. „Ich habe mir auf die Fahne geschrieben, Frauen stark zu machen und Kinder zu schützen“, sagt die Bonnerin. Das ist ihr mit Blick auf ihr eigenes Leben besonders wichtig. „Ich komme aus einer schweren Geschichte“, erzählt sie. Jetzt schaut sie sich im Raum mit den tiefen Fenstern und deckenhohen Pflanzen um. „Viel Schweiß und Tränen haben hier den Boden gefunden, viel Geschichte“, sagt Schottelius und klopft auf den Holzboden.

Sie selbst hat die feministische Kampfkunst mit 31 Jahren für sich entdeckt. Vorher hat sie bereits Leistungssport gemacht, im Fechten. Als sie gerade ihre Promotion in Germanistik, Kommunikationsforschung und allgemeine Sprachwissenschaften abgeschlossen hatte, nahmen ihre Freundinnen sie das erste Mal mit zum Karate in der Bonner Heerstraße.

Die Gruppe war auch politisch aktiv: Am 8. März, dem feministischen Kampftag, haben sie auf dem Münsterplatz Selbstverteidigung gezeigt, erinnert sich Schottelius. „Das hat mich total ergriffen“, sagt sie. Die neu gewonnene Begeisterung hat sie auch mit auf ihre vielen Reisen genommen. „Ich habe überall, wo ich war, immer Kampfkunst trainiert“, sagt sie. Den Anzug, den sie jetzt trägt, hat sie vor 23 Jahren aus Sydney mitgebracht. In China hat sie eine Tai-Chi- und Qigong-Ausbildung gemacht, hartes Muay Thai (Thaiboxen) in Thailand erlernt, erzählt sie und zeigt auf ihre Beine, die zu dieser Zeit voller blauer Flecken waren. „Beim Karate habe ich das meiste in meinem Leben gelernt“, sagt Schottelius. Die eigene Kampfkunstschule wurde damals 1995 in der Friedrichstraße verwirklicht, zwei Jahre später folgte die Vereinsgründung.

„Kampfkunst ist das, was ich bin“, sagt Schottelius. Anders als beim Kampfsport steht eine Philosophie im Hintergrund, es geht nicht nur um den Wettbewerb, ist nicht brutal, erklärt sie. Dazu gehören auch die Samurai-Tugenden, wie Geduld und Großzügigkeit. Das „Do“ im Vereinsnamen steht für Weg, also die Persönlichkeitsentwicklung, betont sie immer wieder. „Chikara“ bedeutet Lebensenergie. „Wenn du dich für Kampfkunst entschieden hast, ist alles, was du tust, immer Kampfkunst“, sagt sie – selbst Spazieren gehen und Geschirr einräumen.

Die dreißigjährige Geschichte des Vereins ist sorgfältig in sechs Fotoalben dokumentiert, die jetzt aufgeschlagen am Rand des Raumes liegen. Bis 2022 hieß der Verein noch „Chikara – Frauen in Bewegung“. Dass sie diesen Namen geändert haben, hat auch mit einem Drohanruf zu tun. „Das ging echt unter die Haut“, sagt Schottelius und beschreibt die tiefgehenden Drohungen auf dem Anrufbeantworter. Der Verein hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt und Konsequenzen gezogen: Der Name „Frauen in Bewegung“, so Schottelius, bot möglicherweise zu viel Angriffsfläche. Schottelius erzählt von Schmierereien oder Brandlöcher auf Plakaten und zusammengetretenen Aufstellern. „Da haben wir schon oft gedacht: Wir brauchen wirklich einen langen Atem“, sagt sie. Andauernd begegnen Schottelius als Frau in der Kampfkunst auch Vorurteile, etwa wenn die Sportlerinnen als „Chikara-Mädels“ verniedlicht werden. „Es ist wichtig, dass Frauen sich unter Frauen stärken“, betont Schottelius deshalb.

Was Mädchen und Frauen Verletzendes erleben, ist nicht leicht fassbar, weiß sie. Angriffe auf Frauen sind oft subtil, auch durch das Internet. Im Verein spielen sie auch Mobbing in Rollenspielen durch. „Es kommen viele traumatisierte Frauen zu uns“, erzählt Schottelius. „Jede dritte Frau, der wir begegnen, hat in irgendeiner Form übergriffiges Verhalten erlebt“, betont sie. Schottelius ist es wichtig, das Problem nicht zu übergehen.

Vor allem Mädchen, die neu dazukommen, sind zunächst oft schüchtern, beobachtet sie. „Viele empfinden sich nicht als schön.“ Ein Satz, den sie deshalb oft sprechen: „Ich bin schön, ich bin stark, ich kann das.“ Eine Veränderung ist oft schon nach wenigen Stunden sichtbar, bemerkt Schottelius. Einige Frauen kommen mit dem Plan, allein reisen zu können, in die Frongasse. „Das finde ich ein ganz wichtiges Ziel, denn das bedeutet Freiheit“, sagt sie.

Nach 30 Jahren Kampfkunstschule zieht Schottelius Bilanz: Ungefähr 3000 Frauen hat der Verein durch das Training und Seminare mit der Kampfkunst vertraut gemacht. In wenigen Minuten wird hier auch ihre Enkelin über den Holzboden laufen – in einem schwarzen Karate-Anzug.

2022

LSB Ehrenpreis 2022 Mädchen und Frauen im Sport

Dr. Saskia Schottelius wurde in der Kategorie "Gewaltfrei" für den Ehrenpreis des LSB NRW nominiert. Der Preis ist eine Würdigung jener Frauen*, die sich engagiert, kreativ und mutig für die Belange von Mädchen und Frauen im Sport einsetzen.

2020

25 Jahre "Chikara"!

Wir feiern unser Jubiläumsjahr mit vielen Aktionen und am
Tag der Offenen Tür am 06.09.20 ab 15 h im Dojo Bonn-Endenich!

Markt der Möglichkeiten

Antje Meister im Gespräch mit der Oberbürgermeisterin Henriette Reker am 7.3.2020 im Historischen Rathaus Köln.

2019

Hannelore-Kendziora-Preis

Unsere Nachwuchstrainerin Lea Meister hat nicht nur ihren Braungurt absolviert, sondern auch den Hannelore-Kendziora-Preis der Stadt Bonn gewonnen. In einem feierlichen Akt im Gobelinsaal des Bonner Rathauses wurde sie im Dezember vom Oberbürgermeister mit starken Worten für ihr ehrenamtliches Engagement im Sport – vor allem im Bereich der Unterstützung von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund – gewürdigt. Hierzu meinen ganz herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich auch, dass Sempai Lea ab März ihren ersten eigenen Selbstverteidigungskurs für Mädchen an der Grundschule Bonn-Poppelsdorf geben wird. Ein schönes Empowerment für die nächste und übernächste Generation!

Selbstsicherheit

In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn finden unter Leitung von Saskia Schottelius und Antje Meister mehrere Workshops für Mitarbeiterinnen zum Thema “Selbstsicherheit” statt.

2018

Selbststärkung

Nur Mut! Mit „Selbstbehauptung“ und „Selbststärkung“ zu mehr Lebensfreude. Bonner Aktionsfonds zur Förderung zivilgesellschaftlicher Maßnahmen gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Der Verein Chikara führt mehrere Maßnahmen / Workshops für Frauen und junge Mädchen mit Migrationshintergrund durch: Selbstbehauptung / Selbstverteidigung für Frauen ab 16.

2017

20 Jahre Vereinsgründung

Dojo “Chikara” seit 1993, Chikara-Bewegungszentrum seit 1.Mai 1995, e. V. seit Sommer 1997. Und nun gibt es erstmals auch Videos von uns auf YouTube.

Stipendien

Seit 2014 vergeben wir Stipendien an Mädchen aus geflüchteten Familien. So auch 2017 durch die Unterstützung des “Post Marathon” und zahlreicher “Chikara”-Mitfrauen als Patinnen.

2016

1. Mai Schwarzgurt

"Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben, an denen du nichts ändern kannst. Der eine ist gestern und der andere ist morgen." (Dalai Lama)
Sempai Petra Wesselkamp wird feierlich zu Petra Sensei ernannt.

2015

Frauenkampfkunst

KampfkunstPhilosophie für´s Leben.” Frauenkampfkunst ist einfach etwas Besonderes und realisiert ungeahnte Möglichkeiten, kämpferisch aktiv zu sein. Und dieses Potential zu nutzen: in der Selbstverteidigung, aber auch in der Übertragung vom “Dojo” (Trainingsraum/ “Ort des Weges”) auf den Alltag – auch auf dem Boden matriarchaler Erinnerungen.

Denn eine Kampfkunst stärkt die Persönlichkeit und öffnet einen klaren Zugang sowohl zu den eigenen als auch den universellen Ressourcen und Kompetenzen. Dabei gilt: je mehr Energie wir hingeben, desto mehr kommt zu uns zurück.

Saskia Schottelius: Do – Der Weg zur inneren MeisterIn. KampfkunstPhilosophie fürs Leben. Herausgegeben von Chikara-Frauen in Bewegung e. V. Mit Illustrationen von Antje Meister. Tao-Verlag 2015.

Dem Körper die Sprache der Freiheit beibringen

In einer Kultur, die Wettstreit für eines der wesentlichen Motive für Entwicklung hält, mutet das in der Philosophie des “Dokan” zentrale Bild wie eine sanfte Revolution an: Der Weg ist ein Kreis, heißt es da.

Schottelius erinnert sich, wie sehr diese Haltung zunächst ein Widerspruch zu ihrer gradlinigen Karriere als Wissenschaftlerin zu sein schien. “Mir ist im Laufe meines Lebens immer bewusster geworden, wie essentiell uns die Sprache prägt, und wie wichtig es ist, sich einer positiven, unterstützenden Sprache sich selbst und anderen gegenüber zu bedienen”, so die Autorin, die auch Rhetorikseminare anbietet.
In ihrem Unterricht wie auch in dem Buch legt sie großen Wert darauf, eine andere Sprache einzuüben. “Am Ende der Stunde denken wir uns in der Meditation ein motivierendes Mantra (“ich bin schön, ich bin stark, ich kann das”) und wir wertschätzen uns in der Abschlussrunde einmal selbst, anstatt uns für unsere schlechte Kondition oder anderes zu rügen.”

Mit praktischen Übungen illustriert Schottelius, wie wir das Kreishafte mehr und mehr in unser Leben einladen können.Eine Ermüdung, eine Überforderung, eine große Zurückhaltung – all dies begünstigt ihrer Erfahrung nach hochgezogene Schultern, vorgeschobene Köpfe oder runde Rücken. Die von ihr vermittelte Übungspraxis initiiert eine Veränderung der Körperhaltung, wodurch sich allmählich der Geist, der sich hinter einer Haltung verfestigt hat, auflockern kann.

“Viele Frauen und auch Kinder machen durch eine Veränderung auf der Körperebene den ersten Schritt aus einer Opferrolle heraus”, hat sie beobachtet.
Ihr Buch bietet viele Inspirationen, wie wir die vollkommene Aufmerksamkeit im Augenblick “atmen” können – und so am Ende in eine Freiheit von Plänen, Ärgernissen, Zielgerichtetheiten, Gier, von Sein-Wollen und Sein-Sollen, von eigenen und fremden Erwartungen hineinwachsen.

“Die Mechanismen des Wuwei, des Handelns durch Nichthandeln, haben ihre eigenen Gesetze. Und wenn ich, wie im Dojo, lerne, meiner Intuition zu folgen, kann ich mich mit diesen viel besser verbinden”, so Schottelius. “Mit jedem Kiai, dem Kampfschrei oder Atemstoß auf dem Höhepunkt einer Aktion, und jeder Kata, also Kampfform gegen imaginäre Gegner, verbinden wir uns mit einer Kraft, die weit über uns selbst hinausreicht. Das ist nicht nur Chi-Energie, das ist auch die Kraft positiver Visionen.”

Das alles und vieles mehr findet sich mit Geschichten aus einer Karateschule, vielen asiatischen Anekdoten und zahlreichen Farbillustrationen veranschaulicht. Eine freundliche und vergnügliche Reise auf dem Weg zur Selbstvervollkommnung.

tao-Verlag 2015

2014

Sterne des Sports

Sterne des Sports in Bronze 2014

Kölner Frauenkarategruppe

Von Sommer 2014 bis Sommer 2018 trainiert die Kölner Frauenkarategruppe in den wunderschönen neuen Räumen von Maindo.

Antje Meister

2013

Sempai Nico

Schwarzgurt-Präsentation Sempai Nico

endlich volljährig

Chikara wird volljährig!

2012

Saskia Schottelius

Feierlichkeiten zu 10 Jahren Schwarzgurt
von Sensei Saskia Schottelius

2011

mikado

Eröffnung der neuen Karategruppe “Mikado”
und 10 Jahre Chikara-Frauenkampfkunst Köln.

2010

Games Cologne

Erfolgreiche Team-Teilnahme an
den Games Cologne

2009

Maike Luecke

bestreitet erfolgreich ihre Schwarzgurt-Präsentation

2007

Mädchenkarategruppe

Eröffnung der neuen Mädchenkarategruppe.

2006

Trainerin

Ausbildung zur Chikara-Trainerin und
zum Chikara-Kindertrainer wird angeboten.

2005

Tai Chi in China

10 Jahre Chikara und Teilnahme an einer Fortbildung in Tai Chi Jian im Ausbildungszentrum für Qigong und Tai Chi in China. Es laufen die Vorbereitungen für das Multistyle-Turnier 2006 in Chicago, U.S.A.

2004

Miteinander statt gegeneinander

Erfolgreiche Teilnahme des Chikara-Teams an den Eurogames in München.

2002

Turnier in Sydney

Erfolgreiche Teilnahme am Multistyle-Turnier in Sydney.

Marga Smit

Marga Smit verlässt Chikara um in den U.S.A. bei
Roberta Trias-Kelley Shuri-ryu-Karate zu vertiefen
und zu lehren.
Der Verein und das Training werden unter Leitung
von Dr. Saskia Schottelius fortgeführt.

2001

Stollwerck

Start der Frauenkarategruppe in Köln, Bürgerzentrum Stollwerck.

2000

Eurogames Zürich

Erfolgreiche Team-Teilnahme an den Eurogames Zürich.

1999

Meditations- und Theorieraum

Eröffnung des Meditations- und Theorieraumes auf dem Venusberg.

Beginn der bundesweiten ganzheitlichen Rhetorik- und Karateseminare in verschiedenen Frauenbildungshäusern Deutschlands.

1998

Multistyle-Turnier Amsterdam

Team-Teilnahme am Multistyle-Turnier Amsterdam, Niederlande.

1997

Gründung

Gründung des Vereins Chikara-Frauen in Bewegung e. V.
mit Schwerpunkt Shuri-ryu-Karate für Frauen und Kinder
und Tai Chi Chuan.

Zahlreiche Selbstverteidigungskurse an öffentlichen Schulen
im Großraum Bonn.

Verschiedene Trainingsorte in Bonn-Endenich, Bonn-Beuel, Zentrum, Duisdorf etc.

Neues festes „Dojo“ in Bonn-Endenich hinter dem Rex-Kino.

Erfolgreiche Teilnahme am Multistyle Tournament
in Philadelphia, U.S.A.

1996

Rhetorikkurse

Zusätzliches Seminarangebot für Studentinnen:
Rhetorikkurse und „Relaxamen“, ein Prüfungs-Vorbereitungstraining.

Erfolgreiche Teilnahme der Chikara-Frauen an den Eurogames Berlin.

1995

Eröffnung

1. Mai: Eröffnung von „Chikara- Bewegungszentrum für Frauen und Kinder“ in der Bonner Friedrichstr. 34 (hervorgegangen aus Frauenkarategruppe 1993)
durch Marga Smit (Den Haag) und Dr. Saskia Schottelius (Bonn).

Programm:
Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen und Kinder, Shuri-ryu-Karate, Tai Chi Chuan, Qigong Yangsheng, Wirbelsäulengymnastik, Afrikanischer Tanz,
Orientalischer Tanz, Jazz Dance u.v.m.

Kooperation mit Frauen-Karate-Schulen in den Niederlanden und den U.S.A.

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